Morning Translation | 05 November 2023 | Homo Heidelbergensis (2017)
Jahre schliefst du — im Inneren des Perlboots gewunden. Von der Erde
träumtest du dein Atem aus Methan — wurdest durch Spaltenstoß gebunden
an die Jura. Jahre weckten Stein und Schale auf zu vergessen — die Flüsterfarnen
hoch im Felsen, Weiler lang axthell. Kleidung vom Kind du sollst gewesen sein,
die es noch in Fotos trägt, deponiert dich wieder anzuziehen. Vom Kronendach
trunken mit Säulen meeresschwer — Bildwerferstrahlen niemalsgedrehten
Epen des Wolkenritter Versagens. Gaiberg — dessen Spielplatz berg hinab
ins Lehmland führt. Blick, der das Gedächtnis beweist mit Graublau der Ferne,
welcher der Knabe mal für Dunst hielt. Ständig wandelt der Weg die leuchtenden
Weiden in Grenzgebiete, wo einst der Knecht abstieg, Löwenzahn zu pflücken.
Dilsberg — zerstörte Feste — ferner wird das Zuhause, sofern man erhofft
Wiederkehr aus Suche der Jugend. In deiner Irrung belagert, alles abgerissen,
neu bebaut als provinzieller Sitz eines anderen — ein neues Reich. Was erkennbar
verbleibt ist nur nervendes Noch da. Prim wie der Rentner sein Schrebergarten
ordentlich platziert zwischen Lärmschutzwand und den abgezäunten Bahngleisen
die mich, wie der Neckar selbst, in ihrer Strömung wegreißen würden — entführt
in die Ebene. Jahre gepflanzt im Rheinbett, niederrinnend dieses zerspaltenes Land
nur ein weiteres nach Zwiebel und Raffinerien stinkendes Tal, die andere Seite
schwindend wie Wolkenrand. Ob Spiegel, Mirage — beides niemals wirklich da.